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Das Thema Allergie ist sehr komplex und vielschichtig. Viele Faktoren treffen zusammen und es kann zu vielfältigen Krankheitserscheinungen kommen.
Oft besteht eine ererbte Veranlagung, gerade an Allergien zu erkranken (Atopie). Dazu gesellen sich dann die individuell sehr unterschiedlichen Belastungen (Ernährung, Gifte im Alltag, Übersäuerung...). Oftmals reagiert dann das Immunsystem mit Fehlverhalten, wie z. B. bei harmlosen Stoffen die Abwehr hoch akut aktivieren.
Das Immunsystem ist teilweise ansässig in unseren Mandeln, z.B. im Rachenbereich oder im Achselbereich. Aber ein sehr großer Teil des Immunsystems ist im Darm ansässig. Dort befinden sich auch ausgesprochen viele "gute" Darmbakterien. Der Mensch lebt mit ihnen in Symbiose, das heißt, wir beziehen auch unseren Vorteil aus ihnen. Z. B. bilden sie bestimmte Vitamine für uns und sind an Verdauungsvorgängen beteiligt. Wird diese bakterielle Besiedlung durch Medikamente (Antibiotika, Cortison) gestört, entstehen oft Folgekrankheiten, weil sich Fremdkeime im Darm vermehren und für Beschwerden sorgen. Natürlich sind diese Medikamente im Akutfall auch unbedingt nötig und hilfreich. Dennoch sollte man bei Beschwerden nach deren Einnahme immer an die veränderte Darmflora denken.
Ein Bereich der möglichen Störungen ist das Syndrom der "löchrigen Darmschleimhaut" (leaky gut): Durch die aufgelockerten Schleimhautzellen können Moleküle einer Größe in die Blutbahn gelangen, die das normalerweise nicht schaffen. Normalerweise werden große Moleküle, z.B. Eiweiße zu kleineren Bausteinen zerkleinert (z.B. Aminosäuren). Die kleinen Moleküle lösen keine Immunreaktion aus. Kommt es aber durch Schwäche der Bauchspeicheldrüse oder auch falsche Gallenflüssigkeitszusammensetzung zu keiner richtigen Zerkleinerung der Moleküle, so ist das der erste Schritt zur Allergiebildung.
Das komplette Eiweißmolekül wird durch die zu durchlässige Schleimhaut aufgenommen und bis in die Blutbahn transportiert.
Wenn nun aber so ein ganzes großes Eiweißmolekül im Blut mit Abwehrzellen in Kontakt kommt, so kann das eine Allergie auslösen. Gegen ein Nahrungsmittel, aber auch gegen ein eingeatmetes, runtergeschlucktes Polleneiweiß.
Auskunft über solche und andere Vorgänge kann eine Stuhluntersuchung geben.
Darm, Immunsystem, aber auch Nerven- und Hormonsystem bilden ein hochkomplexes Zusammenspiel.
Demnächst finden Sie hier weitere Informationen zum Thema Darm und Allergien.